Mahnwache am 6. August, 18 – 19 Uhr, Stadtplatz Traunstein

4. August 2020

Atombombenabwurf vor 75 Jahren – Hiroshima mahnt: Alle Atomwaffen abschaffen!

Als um 8.15 Uhr des 6. August 1945 über der japanischen Stadt Hiroshima von den amerikanischen Piloten die Atombombe abgeworfen wurde, dauerte es nur eine knappe Minute, bis sie explodierte und auf einen Schlag 80000 Menschen verbrannten; zehntausende starben in den nächsten Tagen. Am 9. August erfolgte der zweite Atombombenabwurf auf die Stadt Nagasaki mit der gleichen unfassbaren Wirkung. Noch jahrzehntelang litten und starben Menschen an den Spätfolgen der Verstrahlung.

Damit war der Zweite Weltkrieg nach der Kapitulation Japans auch im fernen Osten endgültig zu Ende. Die Welt war erstarrt angesichts der neuen furchtbaren Waffe und hoffte darauf, dass sie nie mehr zum Einsatz kommen würde.

Tatsächlich aber war es der Beginn eines ungeheuren Rüstungswettlaufs im Kalten Krieg zwischen Ost und West, der neue Atommächte auf den Plan rief. Der Atomwaffensperrvertrag von 1968 sollte die Weiterverbreitung stoppen, verhinderte aber nicht die Anhäufung atomarer Waffen, welche die Menschheit mehrfach vernichten kann. Atomraketen wurden Teil militärischer Pläne zur „Ab-schreckung“ oder auch für einen „atomaren Erstschlag“.

Atomare Rüstung – bis heute eine ungeheure Bedrohung für die Menschheit

Den Vertrag der Vereinten Nationen (UN) aus dem Jahr 2017 über das grundsätzliche Verbot von Herstellung, Lagerung, Stationierung und Einsatz von Atomwaffen haben bisher knapp hundert Staaten unterzeichnet, nicht jedoch die neun Atommächte und die NATO-Staaten, also auch nicht die Bundesrepublik.

Die Entwicklung neuer zielgenauer Atomwaffen angesichts der vielen internationalen Spannungen ist besorgniserregend. Auch in der Bundesrepublik lagern Atomwaffen – im Rahmen der NATO – und überdies gibt es Bestrebungen, neue atomwaffentaugliche Flugzeuge für die Bundeswehr anzuschaffen.

Die Erinnerung an Hiroshima und Nagasaki bleibt aktuell

Der Kreisverband Traunstein der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen, 1946 von Überlebenden des Naziterrors gegründet und dem Engagement gegen Faschismus und Krieg verpflichtet, erinnert mit der Mahnwache zum heutigen 75. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima an die damaligen Opfer und die damit verbundene Mahnung für heute:

Setzen wir uns ein (z.B. durch Schreiben an die für den Landkreis Traunstein zuständigen Bundestagsabgeordneten) für

  • die weltweite Ächtung aller Atomwaffen
  • den Beitritt der Bundesrepublik zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag
  • den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland
  • den Verzicht auf atomwaffentaugliche Flugzeuge der Bundeswehr